Wer sich im vergangenen Jahr zum Ende der Saison noch eine Spielsperre eingehandelt hat, muss unter Umständen den Auftakt 2022 seiner Mannschaft von der Tribüne aus mitverfolgen. Denn laut Bundesspielordnung (BSO) dürfen Sperren nach dem Saisonende nicht automatisch verfallen, sondern werden, je nach schwere des Fouls, in die neue Spielzeit übertragen.
Spielsperren für ein Targeting-Fouls aus der letzten Partie des Vorjahres werden dennoch meist aufgehoben, da hier in der Regel eine technische Schwäche die Ursache für den Platzverweis ist und weniger böse Absicht. Die Spielerin bzw. der Spieler kommt also mit einem blauen Auge davon, auch wenn darauf kein offizieller Anspruch besteht. Komplizierter wird es allerdings bei grob unsportlichem Verhalten.
„Sollte ein Spieler zum Beispiel wegen einer Tätlichkeit, einer Beleidigung des Gegners oder sogar des Schiedsrichters gesperrt worden sein, muss er in der Regel seine Strafe im Folgejahr vollständig absitzen“, sagt Christian Henrich vom NRW Verbandsspielausschuss. „Das ist aber immer auch eine Einzelfall-Entscheidung, die wir uns leisten können, da wirklich gravierende Fouls zum Glück ja eher selten vorkommen.“
Die Ansprechpartner der von einer Sperre bedrohten Mannschaft werden in der Regel über ihre Ligaobfrau bzw. den Ligaobmann informiert. Die Strafe sollte auch im „Aktuell“ der vergangenen Saison erwähnt sein. Bei einem Vereinswechsel oder dem Wechsel in eine andere Liga wird die Strafe mitgenommen.
Über ein offizielles Freundschaftsspiel ist es übrigens nicht möglich, eine Sperre abzusitzen, um danach direkt für den Ligabetrieb wieder einsatzfähig zu sein. Es zählen lediglich gewertete Pflichtspiele. Auch wenn ein Spieler nach bereits erfolgter Passunterschrift in einen anderen Verein wechselt und sich dadurch eine Wechselsperre einhandelt, kann er diese nur durch das Aussetzen bei einem Pflichtspiel begleichen.
TrainerInnen, die vom Platz gestellt und gesperrt wurden, nehmen ihre Strafen natürlich ebenfalls mit ins neue Jahr.
Viel besser wäre es natürlich, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen…
Wir wünschen euch allen einen fairen Saisonstart!
Mit seinen mehr als 80 Mitgliedsvereinen ist der AFCV NRW der größte Landesverband für American Football und Cheerleading in Deutschland. American Football wird aktuell im Herrenbereich, sowie in den Jugendaltersklassen U10, U13, U16 und U19 angeboten. Die kontaktlose Variante, Flag Football genannt, findet bei uns in NRW vornehmlich an Schulen statt, wird aber auch in einigen Vereinen mit großer Begeisterung gespielt. Die Cheerleading-Vereine stellen ihr großes sportliches Können im Breitensport und bei den NRW-Landesmeisterschaften unter Beweis. Titelerfolge bei Deutschen Meisterschaften sowie Europa- und Weltmeisterschaften sind auch keine Seltenheit.
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