Im Jahre 1977 begann eine kleine junge Gruppe sportbegeisterter Männer und Frauen in Frankfurt sich darüber Gedanken zu machen, American Football auf deutschem Boden zu spielen. Die ersten Schritte waren bald gemacht und wie es in Deutschland üblich ist, wurde auch ein Verein gegründet.
Ein Spiel ohne Gegner macht selbstverständlich keinen Spaß und so begann man, im ganzen Lande nach ebenso abenteuerlustigen Menschen Ausschau zu halten. Durch berufliche und freundschaftliche Kontakte gelang es bald in den verschiedensten Winkeln Deutschlands neue Keimzellen für American Football ins Leben zu rufen. Nachdem sich 1977 in Frankfurt als erstem Football-Verein die Frankfurter Löwen gegründet hatten, folgten bald am 1. Mai 1978 die Düsseldorf Panther. Dieser Verein sollte in den darauf folgenden zwanzig Jahren der erfolgreichste Football-Verein Deutschlands werden. In Bayern gründeten sich die Ansbach Grizzlies und die Munich Cowboys, in Berlin die Berliner Bären, und in Bremen die Bremerhaven Seahawks. Die Football-Bewegung boomte.
Dennoch dauerte es noch bis zum 3. Februar 1980, als sich in Düsseldorf der American Football Verband Nordrhein-Westfalen e.V. gründete, und damit der eigentliche Grundstein für eine ordentliche Sportorganisation des American Football in Deutschland gelegt wurde. Nachdem es mehrere überregionale Verbände gegeben hatte, und die Footballvereine noch nicht die eigentlich notwendige Organisationsform gefunden hatten, beschloss man, treu nach den Vorgaben des Deutschen Sportbundes und des Landessportbundes in Nordrhein-Westfalen aus den Mitgliedsvereinen des Landes NRW einen Fachverband zu gründen, der bis heute zu den größten und beststrukturiertesten Footballverbänden in Europa gehört.
Zum Spielbetrieb wurden in den folgenden Jahren immer wieder Gastmannschaften aus anderen Bundesländern eingeladen und hinzugezogen, sogar aus den Niederlanden wurden die Amsterdam Rams als Gastmannschaft in den frühen 80er Jahren zugelassen. Dies hatte zur Folge, dass sich auch im Nachbarland Niederlande alsbald eine florierende Footballbewegung entwickelte, in die die Amsterdam Rams nach erfolgreichem Gastspiel wieder entlassen werden konnten.
Nachdem die Düsseldorf Panther ihre ersten Gehversuche hinter sich gebracht hatten, begannen sie auch im Bundesland NRW mit der Pionierarbeit in Sachen Football. Die Düsseldorf Bulldozer, Mönchengladbach Mustangs, Wuppertal Greyhounds, Herne Tigers, Essen Eagles, Solingen Steelers, Cologne Crocodiles, Troisdorf Jets und Dortmund Giants, um nur einige zu nennen, führten die Entwicklung an. Viele Vereine, manche unter anderem Namen, sind heute noch aktiv und neue Vereine sind stets willkommen.
Der Bundesverband AFVD zählte zum 1. Januar 2019 67.295 Einzelmitglieder, was einem Wachstum zum Vorjahr um 6,72% entspricht. Damit hat der AFVD mehr Mitglieder als olympische Sportverbände wie Ringen (62.058), Triathlon (58.644), Snowboard (37.449), Fechten (22.942) oder Base- und Softball (22.310).
An der Gesamtzahl in Deutschland hat der Landesverband NRW einen Anteil von 13.503 einzelnen Mitgliedern (2.358 Cheerleader, 8.288 Footballer, 2.857 passive Mitglieder). Zum damaligen Meldezeitpunkt hatte der AFCV NRW 80 Mitgliedsvereine, davon 18 reine Cheerleading-Vereine bzw. Cheerabteilungen, die nicht zu einem Footballverein gehören, 7 reine Flag Football -Vereine, 2 Vereine mit besonderer Aufgabenstellung (Aussie Rule, Schiedsrichterverein) und 53 Footballvereine. Große Zuwachsraten wie zuletzt 2018 konnten wir zwar nicht verzeichnen, bleiben insgesamt aber auf einem hohen Niveau und sind weiterhin Deutschlands größter Landesverband.
American Football in der Kontakt-Version wird von Jugendlichen, Frauen und Männern gleichermaßen gespielt. Die „Breitensport-Version“ Flagfootball hat in den Vereinen ebenso ihre Anhänger, wie das Cheerleading, welches sich langsam aber sicher zu einer eigenständigen, und hervorragend in die Zeit passende Sportart entwickelt hat. Nicht ohne Grund ergänzte der Football-Landesverband NRW daher seinen Namen auch um den Zusatz „Cheerleading“. Dazu kommen noch eine Menge Schiedsrichter und viele lizenzierte und hervorragend ausgebildete Trainer.
In den Wintermonaten, in denen in NRW die Rasenplätze nicht so gut bespielbar sind, weichen die Vereine oft in größere Hallen aus, um dort Flagfootball zu spielen. Diese schnelle Hallenvariante ist besonders gut für die Techniker geeignet und bietet eine hervorragende Trainingsalternative für den Schulsport, ebenso wie es Outdoor-Flagfootball schon seit einigen Jahren ist. Alles in allem ist die Football-Bewegung auch nach 40 Jahren weiter auf dem Vormarsch und hat nichts an Attraktivität verloren. American Football ist und bleibt auch ins neue Jahrtausend hinein eine schnelle anspruchsvolle Mannschaftssportart, die für Aktive sowie Fans fast mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung darstellt.
Mit seinen mehr als 80 Mitgliedsvereinen ist der AFCV NRW der größte Landesverband für American Football und Cheerleading in Deutschland. American Football wird aktuell im Herrenbereich, sowie in den Jugendaltersklassen U10, U13, U16 und U19 angeboten. Die kontaktlose Variante, Flag Football genannt, findet bei uns in NRW vornehmlich an Schulen statt, wird aber auch in einigen Vereinen mit großer Begeisterung gespielt. Die Cheerleading-Vereine stellen ihr großes sportliches Können im Breitensport und bei den NRW-Landesmeisterschaften unter Beweis. Titelerfolge bei Deutschen Meisterschaften sowie Europa- und Weltmeisterschaften sind auch keine Seltenheit.
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