Man lernt ja bekanntlich nie aus. Das dachte sich auch unser Verbandsarzt Ulrich Grünwald, der in der footballfreien Zeit einen Blick über den Tellerrand gewagt und sich umfangreich fortgebildet hat. Über eine Online-Seminarreihe des Fußball-Weltverbandes FIFA hat er nun das „FIFA-Diplom für Fußballmedizin“ erworben.
Jetzt könnte man meinen, dass es hier doch um das falsche Sportgerät geht. Aber Ulrich Grünwald sieht die Sache aus einem anderen Blickwinkel.
„Die Modulreihe ist zwar auf den Fußball ausgerichtet, im Prinzip haben aber alle Mannschaftssportarten die gleichen Probleme“, so der 55-jährige Chirurg und Notfallmediziner. „Die meisten Themen lassen sich eins zu eins auf American Football übertragen.“
Die Fortbildungsreihe wurde 2016 in Kooperation mit den 49 Exzellenzzentren der FIFA entwickelt. Auch Tim Meyer, der Teamarzt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, war daran beteiligt.
Ulrich Grünwald ist nun einer von mehr als 1.600 Medizinern weltweit, die diese Weiterbildung abgeschlossen haben. Dafür musste er insgesamt 42 Themenmodule absolvieren, die im Prinzip das gesamte Feld der Einsatzbereiche für Team- und Verbandsärzte abdecken.
„Man bekommt wirklich einen sehr guten Überblick über die medizinische Betreuung einer Mannschaft“, so Grünwald, der als Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Universitätsklinikum Minden tätig ist. „Kaum ein Teilgebiet wurde ausgelassen.“
Von der medizinischen Notfallbetreuung über Ernährungsfragen im Sport bis hin zur Sportpsychologie war alles dabei. Neben den Anforderungen der verschiedenen Altersklassen ging es dabei auch um geschlechtsspezifischen Unterschiede.
„Sogar die medizinische Betreuung von Schiedsrichtern wurde explizit unter die Lupe genommen“, sagt Ulrich Grünwald. „Dabei habe ich einige spannende neue Aspekte kennengelernt, die ich gerne auch in unserem Verband umsetzen möchte.“
Welches Sportgerät am Ende zum Einsatz kommt, spielt im Notfall und in der Prävention keine Rolle. Wobei wir unseren Verbandsarzt natürlich lieber mit einem Football in der Hand sehen.
Der AFCV NRW beglückwünscht Uli Grünwald zur erfolgreich absolvierten Fortbildung und freut sich über viele neue Anregungen für unsere SportlerInnen und demnächst auch für unser SchiedsrichterInnen.
Mit seinen mehr als 80 Mitgliedsvereinen ist der AFCV NRW der größte Landesverband für American Football und Cheerleading in Deutschland. American Football wird aktuell im Herrenbereich, sowie in den Jugendaltersklassen U10, U13, U16 und U19 angeboten. Die kontaktlose Variante, Flag Football genannt, findet bei uns in NRW vornehmlich an Schulen statt, wird aber auch in einigen Vereinen mit großer Begeisterung gespielt. Die Cheerleading-Vereine stellen ihr großes sportliches Können im Breitensport und bei den NRW-Landesmeisterschaften unter Beweis. Titelerfolge bei Deutschen Meisterschaften sowie Europa- und Weltmeisterschaften sind auch keine Seltenheit.
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