24. Dezember 2021
| Marl

Ein bisschen Sport

Schon wieder so ein krummes und verbogenes Jahr für den Sport. Immerhin konnten wir trotz aller Umstände ein bisschen Football in allen Ligen genießen. Das Cheerleading als klassischer Hallensport jedoch musste leider wieder größtenteils auf der Strecke bleiben. Aber der Reihe nach.

Das Jahr 2020 endete für die Menschen in Deutschland, wie wir uns alle leidvoll erinnern, mit einem Lockdown. Alles wurde auf nahezu Null heruntergefahren. Auch der Sport fand nicht mehr statt zu einer Zeit, in der überall klassischerweise die Vorbereitung auf die neue Saison Fahrt aufnimmt. Das traf uns alle vollkommen unvorbereitet. Während einige Vereine ihrer Kreativität freien Lauf ließen und ihr Training virtuell in Angriff nahmen, taten sich andere Teams schwer mit der ungewohnten Situation. Insbesondere im Kinder- und Jugendfootball tauchten ungeahnte Probleme auf, da die Kids und Eltern bereits durch das Durcheinander aus Präsenz- und Online-Unterricht auf eine harte Probe gestellt wurden.

Dennoch gelang es den meisten Vereinen, ihre Teams zusammenzuhalten und, wenn auch nicht unbedingt immer mit elf Spielern auf dem Platz, ein Footballprogramm auf die Beine zu stellen.

Gerade in der Anfangszeit haben wir versucht, die Vereine bestmöglich und zeitnah über die teils wöchentlichen Änderungen der Corona-Schutzverordnung in NRW zu informieren. Dank der Vorarbeit des Landessportbundes NRW ist uns dies auch wohl ganz ordentlich gelungen. Dennoch ging es für die Mannschaften auf eine Achterbahnfahrt aus „gar kein Sport“, über „Sport mit Abstand in Zweiergruppen“ bis hin zum Footballsport so wie wir ihn kennen.

An dieser Stelle gilt unseren Vereinen ein besonderes Lob, da sie vor Ort für die Umsetzung der Hygienevorgaben verantwortlich waren. Mit der klassischen AHA(L)-Regelung und einer positiven Sensibilisierung von SpielerInnen, Coaches und BetreuerInnen sind alle Vereine nahezu unbeschadet davongekommen. Größere Corona-Ausbrüche in den Vereinen sind uns jedenfalls nicht bekannt und vom Sport als „Infektions-Hotspot“ kann schon gar nicht die Rede sein.

Mit mehreren Szenarien haben wir uns intern auf eine mögliche Freigabe des Spielbetriebs vorbereitet und eine Absage so lange wie möglich hinausgezögert – die richtige Entscheidung, wie sich im Nachhinein leicht sagen lässt. Andere Landesverbände haben hier deutlich konservativer reagiert und eine reguläre Saison frühzeitig abgesagt.

Während die Bundesligisten dank „Profistatus“ und gesondertem Hygienekonzept früher ins Training und den Spielbetrieb einsteigen durften, konnten die anderen Ligen immerhin Ende August in eine verkürzte und in der Regel eingleisige Saison starten. Das haben wir nicht zuletzt auch Verbandsarzt Ulrich Grünwald zu verdanken, der mit seinem Medical Staff auf Bundes- und Landesebene die Hygienevorgaben für den Footballsport erarbeitet hat. Dem dringenden Aufruf, sich schnellstmöglich impfen zu lassen, sind viele SportlerInnen und Coaches gefolgt, so dass in unserem Landesverband eine beachtlich hohe Impfquote zu finden ist. Für die GreenMachine gab es beim Try Out sogar ein mobiles Impfzentrum vor Ort, das großen Zuspruch fand.

Nicht vergessen wollen wir dabei auch die Mitglieder des Landesspielausschusses, die in kürzester Zeit den Ligabetrieb auf die Beine gestellt haben, obwohl wir es ihnen mit sehr späten Ausstiegsoptionen für die Vereine doppelt schwer gemacht haben.

Trotz aller Widrigkeiten kann sich das Jahr aus sportlicher Sicht für NRW durchaus sehen lassen. Mit den Cologne Crocodiles kommt der aktuelle deutsche U19-Meister wieder aus NRW. Die Paderborn Dolphins haben die Aufstiegsplayoffs mit Bravour gemeistert und dürfen nun im kommenden Jahr in der GFL2 antreten. Die Düsseldorf Panther konnten ihre Rückkehr in die Erstklassigkeit feiern und werden das Leder-Ei 2022 wieder in der Sharkwater GFL fliegen lassen.

Auch die beiden GreenMachine-Teams, die in diesem Jahr trotz aller Umstände an den Start gegangen sind, waren mit ihren Maßnahmen erfolgreich. Während die U18 unter der Leitung von Head Coach Jürgen Lengling das Ersatzevent für das Jugendländerturnier für sich entscheiden konnten, sackte auch die U16 mit Cheftrainer Payman Dalili einen Sieg gegen die Auswahl aus Baden-Württemberg ein. Hier machte sich wieder einmal die akribische Arbeit der Orga-Crew um Sportdirektor Andreas Kegelmann und Heiko Kurzawa bemerkbar, die sogar das NRW-Footballcamp in Kroatien möglich gemacht hatte. Ein beachtlicher Kraftakt, wenn man bedenkt, dass über allen teils extrem aufwändig zu planenden Maßnahmen immer das Damoklesschwert einer coronabedingten Absage schwebte.

Während bereits im Kroatien-Camp wieder eine kompakte C-Trainerausbildung stattfand, startete im Dezember auch ein Präsenzlehrgang in Marl. Nach anfänglichen kleineren Schwierigkeiten bei der Umstellung auf einen Online-Lehrbetrieb im vergangenen Jahr, sind die Referenten nun auf eine digitale Durchführung des Trainerlehrgangs vorbereitet, falls die Pandemie uns dazu zwingt. Der Trainerlehrgang der CheerleaderInnen war bereits im vergangenen Jahr souverän in einer Online-Version gestartet.

Während die Schiedsrichter-Lehrgänge ebenfalls in Präsenz stattfinden sollen, laufen die Seminare für die angehenden Trainerassistenten online, so dass ein reibungsloser Lehrgangsbetrieb und natürlich auch ein stetiger Nachschub an motivierten Trainerinnen und Trainern gewährleistet sein sollte. An dieser Stelle möchten wir noch einmal auf die Einsteiger-Lehrgänge für die SchiedsrichterInnen Anfang kommenden Jahres hinweisen, für die noch freie Plätze buchbar sind.

Auch wenn in diesem Jahr keine Wahlen anstanden, war es uns doch ein großes Anliegen, wieder eine Hauptversammlung mit den VereinsvertreterInnen abzuhalten. Denn zu diskutieren und zu berichten gab es einiges. Dank der guten Vorbereitung und Unterstützung durch Uwe Mensch, konnten wir uns daher im Juli in einer Sporthalle im Schatten des altehrwürdigen Lohrheide-Stadions in Bochum-Wattescheid treffen. Neben den wichtigen Ankündigungen zum geplanten Spielbetrieb standen damals vor allem die Situation mit der European League of Football (ELF) und der Umgang mit dem AFVD-Präsidium auf der Tagesordnung.

Während die ELF-Vertreter in NRW immerhin auf unser Gesprächsangebot eingegangen sind, kam eine Kontaktaufnahme mit uns seitens der ELF-Ligaführung leider bisher nicht zustande. Demnach ist unser Wissensstand bezüglich der Planungen von Patrick Esume und Co. größtenteils weiterhin auf dem unbefriedigenden Stand von Juli 2021. Auch unsere Bemühungen im Bundesverband einschneidende Veränderungen herbeizuführen, wurden durch die Verbandsführung um Präsident Robert Huber konsequent abgeblockt oder weichgespült. Auch wenn wir die Hoffnung nicht aufgegeben haben, sieht es wohl nicht so, als würde vor der nächsten Bundesversammlung, bei der auch gewählt wird, eine zufriedenstellende Änderung eintreten. Aber wir bleiben dran.

Derweil heißt es vor allem auch für unsere Cheerleader in NRW: fest die Daumen drücken! Nachdem mit der NRW-Meisterschaft das Jahreshighlight bereits im zweiten Jahr abgesagt werden musste, soll 2022 endlich wieder um Titel und Pokale gecheert werden. Aktuell hoffen wir auf den 2. April als Austragungsdatum für die Wettkampfe, die wieder in Gelsenkirchen stattfinden sollen. Die Vorbereitungen dazu laufen jedenfalls bereits auf Hochtouren.

Während der Schul-Flagfootball unter der Pandemie ebenfalls arg gelitten hat, haben die Flag-Teams bei den Erwachsenen ihren Spielbetrieb größtenteils absolvieren können. Für drei Spielerinnen und einen Schiedsrichter aus NRW gab es mit der WM-Teilnahme in Jerusalem (Israel) zum Jahresabschluss noch ein besonders spannendes Highlight zu erleben.

Im Präsidium des AFCV NRW wird es im kommenden Jahr deutliche Veränderungen geben. Horst Fernbacher und Mechthild Süper haben beide ihren Rücktritt angekündigt und werden sich nicht zur Wiederwahl stellen. Hier schieben wir schon einmal ein großes Dankeschön vorweg, bis wir den Abschied gebührend feiern und beide für ihre jahrelange Verbandsarbeit angemessen würdigen können. Für beide Aufgabenbereiche haben wir bereits eine Nachfolgerin bzw. einen Nachfolger im Blick und werden die Kandidaten im kommenden Jahr rechtzeitig vor der Hauptversammlung vorstellen.

Der AFCV NRW wünscht euch und euren Familien besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund und helft weiter so hervorragend mit wie bisher, damit wir auch 2022 wieder Football, Flagfootball und Cheerleading auf allen Ebenen erleben dürfen.

Euer Peter Springwald

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Mit seinen mehr als 80 Mitgliedsvereinen ist der AFCV NRW der größte Landesverband für American Football und Cheerleading in Deutschland. American Football wird aktuell im Herrenbereich, sowie in den Jugendaltersklassen U10, U13, U16 und U19 angeboten. Die kontaktlose Variante, Flag Football genannt, findet bei uns in NRW vornehmlich an Schulen statt, wird aber auch in einigen Vereinen mit großer Begeisterung gespielt. Die Cheerleading-Vereine stellen ihr großes sportliches Können im Breitensport und bei den NRW-Landesmeisterschaften unter Beweis. Titelerfolge bei Deutschen Meisterschaften sowie Europa- und Weltmeisterschaften sind auch keine Seltenheit.

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